Chassidische Musik
17. – 21.08.
10:00 – 13:00 & 15:00 – 18:00
mit Alan Bern & Craig Judelman und, als Gast, Avinoam Stillman
Die chassidische Bewegung hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert und konnte sich bis ins 19. Jahrhundert an vielen Orten in Jiddischland verbreiten, wo sie spirituelle, theologische und soziale Aspekte des Lebens von Millionen osteuropäischer Jüdinnen und Juden tiefgehend beeinflusste. Lieder und Tänze waren wichtige Bestandteile des chassidischen Lebens, da sie als besonders kraftvolle Mittel galten, um die Seele zu erheben, einen spirituellen Zustand zu erreichen und Hingabe, Verlangen, Freude und Trauer auszudrücken. In diesem Workshop werden wir die Inhalte und Kontexte dieser Musik erkunden und uns die Frage stellen, wie diese einzigartige Auffassung von Musik uns unabhängig von spiritueller oder religiöser Praxis Inspiration bieten kann.
Da im frühen 20. Jahrhundert Millionen osteuropäischer Jüdinnen und Juden chassidisch waren, ist es kein Wunder, dass die ethnographischen An-Ski-Expeditionen in ukrainische und belarussische Städte und Dörfer in den 1910er Jahren auch chassidische Musik sammelten. Diese Aufnahmen und Transkriptionen haben den zweiten Weltkrieg überlebt und bildeten schließlich ein Archiv, das in der Vernadsky Nationalbibliothek der Ukraine in Kiev aufbewahrt wird. Dank der inspirierenden Arbeit unseres diesjährigen Ehrengastes, dem Kiselgof-Makonovetsky Digital Manuscript Project (KMDMP), haben wir in diesem Workshop die besondere Möglichkeit, diese wunderschönen chassidischen Nigunim heutzutage zu hören und zu singen.
Unter der Leitung von Alan Bern und Craig Judelman begrüßen wir an den ersten beiden Tagen auch unseren Gastdozenten Avinoam Stillman, einen Gelehrten des Chassidismus, der auch am zeitgenössischen chassidischen Leben teilgenommen hat und uns dabei helfen wird, den historischen Kontext und die spirituelle Kultur des Chassidismus und chassidischer Musik zu verstehen. Dieser Workshop ist für Sänger*innen und Instrumentalist*innen geeignet, die bereit sind, sich über jüdische Musik für ein weites Spektrum an Emotionen zu öffnen, von nachdenklich bis ekstatisch.
Workshopgebühr: 345 € Standard / 270 € Reduziert / 470 € Förderer / 145 € unter 18 / 50 € Corona-Pandemie Betroffene.
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